Auch in dieser Folge bleibe ich mal beim Thema Maifliegen!
Haptsächlich um eine weitere Bindeweise vorzustellen die eigentlich eine Kombination aus bereits gezeigten Methoden ist.
Lediglich die Flügel sind etwas einfacher zu gestalten. Das Binderezept lässt sich prima auf andere Eintagsfliegenmuster auch in kleinen Größen übertragen und erforderdert kaum mehr Aufwand und Zeit im Vergleich zu herkömmlichen Standardmustern.
Auch hier zunächst die Schwanzfibern leicht fächerförmig einbinden. In dieser Beispielfliege steifes Coc-de Leon in Olive.
Danach der Körper : CDC-Feder verdrallt und mit Rippungsfaden gegenläufig gerippt.
Fertiger Körper! ( Tip: nicht zu lang gestalten und nach vorne Platz für die Thoraxpartie lassen)
CDC-Feder wie gezeigt einbinden und dazu eine Hechelfeder. Die hier stammt von einem Bad-Orber Haushahn, dessen Hinrichtung ich persönlich beigewohnt habe, damit der Kopf nicht zu kurz abgetrennt wurde. Nach einem Bad in "Picric-Acid" entstand ein für Maifliegen passender Farbton.Hechel um die CDC-Feder winden.
Jetzt geht an die Flügel:
3 CDC-Federn übereinander legen und von jeder Seite die Fibern abreissen und bündeln. Dafür werden spezielle Werkzeuge verkauft die überflüssig sind wenn man 2 funktionsfähige Hände hat.
Das Bündel wird nun eingebunden nachdem man die an der Abreisstelle unschönen Reste vom Federstamm weggeschnitten hat.
Der Überstand nach hinten sollte möglichst kurz sein bei diesem Muster. Bei klienen Duns kann man die auch länger lassen um die Hinterflügel zu imitieren. Das Fiberbündel wird dicht an der Basis des Hechelstranges eingebunden! Die Windungen sollten fest sein um ein Drehen oder wegrutschen zu verhindern. Das ganze sollte nach 3 festen Windungen sitzen.
Das Fiberbüschel wird nun weitgehendst mit Fadenwicklungen davor aufgerichtet
Jetzt wird der Thorax mit Dubbing geformt. Auch dabei kann man das Fiberbüschel noch besser aufrichten.
Jetzt kommt das einzig schwierige bei diesem Muster! Man muss das CDC Büschel mittig teilen um hier dann den Paraloop-Strang dazwischen nach vorne klappen zu können. Die späteren Schwingen müssen also weitgehend gleichmäßig sein!
Wenn die Teilung gelungen ist, wird der Paraloop-Strang nach vorne geklappt unter weitgendem Zurückstreifen der Hechelfibern und fest eingebunden. Man sollte fest an der CDC-Feder ziehen, damit der Strang auch auf dem Thorax aufliegt und keinen Buckel bildet!
Abschlussknoten und fertig!
Hier auch nochmal in anderem Sichtwinkel
Varianten aus meiner Dose. Bei einigen habe ich zusätzlich einige Entenfibern (nur wenige!) zusammen mit dem CDC-Büschel eingebunden.
(auch mal die traditionelle Propellerfliege!)
Wenn nix steigt kommt sowas dran! (hab ich schon an der Kinzig erfolgreich getestet!)
Einfache Rezeptur da Verbrauchsmaterial!!!
Schwanz: weiche Federfibern und einige Fasern aus olivem Polar Chenille, Körper Seal-Dubbing oder Mohair-Wolle aus der Teddybärenproduktion ( selbst gefärbt), ist von Baby-Seal nicht zu unterscheiden!
Thoraxpartie: Dubbing Fasern lang gezupft mit wenig Polar-Chenille Fasern in der Schlaufe verdrallt und später unten und oben beschnitten. Thoraxschild: nach vorne geklapptes Fiberbündel (Fasan o.ä.) versiegelt mit UV-Lack und Goldkopfperle. Dei ganz harten nehmen sogar Tungsten. Wichtig ist diese Nymphe stromab zu fischen. Absinken lassen und zwischendurch hoch lupfen und das ganze in der Drift wiederholen. Das immitiert die Nymphen in der Schlupfphase recht gut.
Tight Lines
Ernst